Die Südtiroler
Autonomie

Als Territorial­autonomie bietet das Modell, unabhängig von der Sprachgruppe, auch umfassende Möglichkeiten der Selbstverwaltung und Selbstgestaltung.
Aber was heißt das genau?

Die Südtirol-Autonomie wird heute international als erfolgreiches Beispiel für die friedliche Lösung ethnischer Konflikte anerkannt. Dass der autonome Status quo Südtirols alles andere als eine Selbstverständlichkeit ist und über Jahrzehnte hart erkämpft und verteidigt werden musste, zeigt die Geschichte dieses Landes. Um Südtirol zu verstehen, muss man immer auch dessen Entwicklung im Blick haben.

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Hier kommen einige Menschen
zu Wort –

ausgewählt unter den sehr vielen, die zur Autonomie etwas zu sagen hätten. Die einen stammen aus Familien, die seit Generationen hier leben, andere kamen erst später. Und alle reden in ihrer Sprache. Auch das ist Autonomie.

Zeugnisse

Autonomie erzählt

Eine Installation, in der Kunst, Architektur, Kultur und Geschichte in Dialog treten mit den Generationen von heute und morgen

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Was bedeutet für dich
die Südtiroler Autonomie?

Hier siehst du eine Auswahl an Antworten der Nutzerinnen und Nutzer auf diese Frage.
Alle freigeschalteten Kommentare findest du hier.

Christine Klauser

„Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers.“ Dieses Zitat von Jean Jaurès beinhaltet für mich den Wert der Autonomie überhaupt. Autonomie gibt den Menschen die Möglichkeit das Feuer (Tradition, Sprache, Kultur) nicht untergehen zu...

Kathrin Werth

Die Südtiroler Autonomie bedeutet für mich Schutz von Sprache und Kultur und dadurch gegenseitige Anerkennung auf Augenhöhe, aber auch der Wille Eigenverantwortung zu übernehmen für die gemeinsame Gestaltung des Landes.

Mark

Dank der Autonomie können wir unsere Sprache verwenden und die alten Namen der Orte beibehalten, wie einen Schatz, der schützt und erzählt, wer wir sind. Und es ermöglicht uns auch, bei der Verwaltung unseres schönen Gebiets zu helfen. Aber es ist ein Schatz, den wir weiter pflegen und wachsen lassen müssen.

Luca

L’autonomia è come un superpotere che abbiamo in Alto Adige da oltre 50 anni. Però, con tante cose che cambiano e con l’Europa che fa parte della nostra vita, forse abbiamo bisogno di aggiornare questo superpotere.

Sara Alberti

L’autonomia implica impegno, costanza, professionalità e passione. I quattro elementi sembrano essere presenti e per questo mi ritengo fortunata d’essere nata e vissuta in Alto Adige (Bolzano), dove tuttora risiedo e lavoro.

Margit Malfertheiner

Autonomie bedeutet für mich  in erster Linie meine Muttersprache offiziell sprechen und schreiben zu dürfen. Auch die Verwendung der alten Ortschafts- und Flurnamen ist mir wichtig und sollte über unsere Autonomie weitergetragen werden.

Sofia

L’autonomia dell’Alto Adige è importante per garantire i diritti culturali e linguistici delle persone che vivono nella regione, promuovendo un senso di appartenenza e preservando la loro identità.

Alder Casadei

„Lo statuto di Autonomia è stato ed è fondamentale. Ma, dopo oltre 50 anni, le condizioni socio-demografiche sono notevolmente cambiate. E nel frattempo é arrivata l‘Unione Europea. Serve un lifting.“

Francesca

L’autonomia ci permette di tenere vive le tradizioni, la nostra lingua e la nostra cultura, e ci chiede di essere impegnati, costanti e appassionati.

Und was halten Sie
von Autonomie?


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Silvius Magnago
Wer war er?

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Wenn ein kleines Land glaubt, es kann einfach Staatsgrenzen ändern, sitzt es einer Illusion auf. Wenn es auf Gewalt setzt, wird es immer verlieren. Geleitet von diesen Grundsätzen hat Silvius Magnago in einer Autonomie innerhalb Italiens die beste Lösung für Südtirol gesehen – und sie in langen Verhandlungen mit dem Zentralstaat erreicht. Wer war dieser „Vater der Autonomie“?

Der Weg
zur Autonomie

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1919 –
1992

Hat Südtirol mit seiner Autonomie das Bestmögliche erreicht? Oder wäre noch mehr zu holen gewesen? Sicher ist: Der Weg zur Autonomie war lang, oft waren höhere Interessen im Spiel, es gab Rückschläge, auch Leid. Dass der Weg zu einem Frieden führte, ist längst nicht selbstverständlich.

Aufteilen

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Wenn verschiedene Gruppen gut zusammenleben sollen, darf sich keine benachteiligt fühlen. In der Südtiroler Autonomie gibt es dafür seit 1976 einen Mechanismus: den ethnischen Proporz. Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst, viele politische Ämter und ein Teil des Landeshaushalts stehen den drei Sprachgruppen proportional zu ihrer Stärke zu.

Mehrsprachig

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deutsch
italiano
ladin

Als Amtssprachen sind Deutsch und Italienisch südtirolweit gleich­gestellt, in den ladinischen Gebieten auch das Ladinische. Auch garantiert die Autonomie jeder dieser Sprach­gruppen ihre eigene Schule. Die Mehrsprachigkeit ist für viele nach wie vor eine Herausforderung.

Finanzen

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Was wäre eine Autonomie wert, ohne das nötige Geld und ohne die Freiheit, es nach eigenen Kriterien einzusetzen? Mit dem zweiten Autonomiestatut erhält Südtirol vom Staat zahlreiche Zuständigkeiten und die entsprechenden Geldmittel. Über die Höhe musste Jahr für Jahr verhandelt werden. Das 2009 unter Landeshauptmann Durnwalder abgeschlossene Mailänder Abkommen sichert Südtirol nun 90 % der im Land eingenommenen Steuern. Dafür übernimmt das Land weitere Aufgaben. 2014 führt ein Abkommen unter Landeshauptmann Kompatscher zu noch mehr Planungssicherheit. Es legt u.a. eine Fixbeteiligung Südtirols an der Staatsverschuldung und eine überstaatliche Absicherung durch Österreich fest.

Identität

Wer sind wir „eigentlich“?

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Werden Südtirolerinnen und Südtiroler im Ausland oder in anderen Teilen Italiens gefragt, als „was“ sie sich fühlen, kommen meist Sätze mit „eigentlich“: Eigentlich schon italienisch, aber nicht nur. Eigentlich deutsch, aber nicht wie in Deutschland oder Österreich. Eigentlich ladinisch, aber … Und heißt es nun Südtiroler oder Tiroler, Sudtirolesi oder Altoatesini?

Autonom?

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In einer komplexen Welt ist Autonomie zwangsläufig begrenzt. Niemand, kein Land und auch kein Staat, lebt ganz für sich allein, sondern ist Teil eines größeren Ganzen.

Und jetzt?

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Autonomie bedeutet vieles und hat nicht nur mit Sprach- oder Volks­gruppen zu tun, mit Politik und Verwalt­ung. Es gibt auch eine Autonomie der einzelnen Menschen mit ihren Geschichten und ihren Haltungen, eine Autonomie im Umgang mit den größeren Themen unserer kleinen Welt, wie der Umwelt. Für die Zukunft werden sich uns viele Fragen stellen, auf die es eine Antwort geben muss.